Research to Business

Sechs gute Gründe für Forschungskooperationen mit dem KIT

Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft sind für beide Seiten ein lohnenswertes Modell. Welche Vorteile und Synergien sich für Unternehmen ergeben, zeigen unsere sechs Gründe für die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen.

Symbolbild: Wo Wirtschaft und Wissenschaft zielgerichtet zusammenarbeiten, entstehen häufig die besten Lösungen für technische Problemstellungen. Trotz unterschiedlicher Erwartungen an solche Kooperationen geht es um die partnerschaftliche Entwicklung von Innovationen. (Bild: KIT)
Wo Wirtschaft und Wissenschaft zielgerichtet zusammenarbeiten, entstehen häufig die besten Lösungen für technische Problemstellungen. Trotz unterschiedlicher Erwartungen an solche Kooperationen geht es um die partnerschaftliche Entwicklung von Innovationen. (Bild: KIT)

Der rasante technische Fortschritt und immer kürzere Produktzyklen erhöhen den Druck auf die Produktentwicklung in der freien Wirtschaft. Daher setzen viele Unternehmen im Bereich Forschung und Entwicklung auf externe Fachkompetenzen und die Nutzung befristeter Infrastruktur. Innovationsgetriebene Unternehmen kreieren Produktneuerungen nicht ausschließlich im Alleingang, sondern bauen auf produktorientierte Kooperationen. Warum gerade Forschungseinrichtungen und Universitäten die geeigneten Innovationspartner für Unternehmen sein können, machen unsere sechs Gründe deutlich:

1. F&E-Lücke schließen

Gerade kleine und mittelständische Unternehmen, die nicht über eine eigene Abteilung für Forschung und Entwicklung (F&E) verfügen, können von einer Kooperation mit Hochschulen, Universitäten oder Forschungseinrichtungen profitieren. Sie können die Innovationsressourcen aus den Institutionen nutzen, ohne den eigenen kostenintensiven F&E-Bereich auszudehnen. Durch den Erwerb von Nutzungsrechten bzw. Lizenzen der wertvollen Forschungsergebnisse bietet sich hier für Unternehmen und Start-ups die Chance, einen Wissens- und Entwicklungsvorsprung gegenüber der Konkurrenz zu erlangen. Die Entwicklungskosten schlagen hierbei nur temporär während der laufenden Kooperationen zu Buche und bleiben so insgesamt auf einem niedrigeren Level als der Ausbau eines eigenen F&E-Bereichs. Die Wettbewerbsfähigkeit kann dadurch dennoch gesichert werden.

F&E sinnvoll auslagern: Die RCT Power GmbH (rechts) nutzte beispielsweise das Know-how zu Batterie-Management-Systemen vom Institut für Prozessdatenverarbeitung und Elektronik (IPE) des KIT (links), um ihre kommerziellen, modularen Heimspeicher zur Marktreife zu entwickeln. (Bilder: Amadeus Bramsiepe / KIT | RCT Power GmbH)

2. Neue Technologiebereiche erschließen und Nachwuchs gewinnen

Stehen Sie vor der Herausforderung, in Ihrem Unternehmen einen neuen Kompetenzbereich aufzubauen? Dann ist eine Kooperation mit einem Forschungsinstitut eine gute Möglichkeit, sich an ein Themenfeld heranzutasten. Anhand von Master-, Diplom- oder Doktorarbeiten können Sie gezielt Ihre Themenstellung ausschreiben und erhalten so wichtige, erste Erkenntnisse zur Technologie. Die befristete Nutzung externer Kompetenzen gibt Ihnen die Möglichkeit, das Potenzial neuer Technologien zu bewerten und fundiert über den unternehmensinternen Kompetenzaufbau zu entscheiden. Aus ersten guten Kooperationserfahrungen kann sich langfristig eine strategische Partnerschaft entwickeln. Nicht selten können Sie bei erfolgreichem Ausgang der Kooperation Absolvent/innen als neue Mitarbeiter gewinnen und den neuen Kompetenzbereich im Unternehmen verstetigen.

Strategische Forschungskooperation: Im ARBURG Innovation Center am KIT arbeiten die ARBURG GmbH + Co KG und die Wissenschaftler/innen der Arbeitsgruppe Leichtbaufertigung des wbk Institut für Produktionstechnik am KIT  an Verfahrensinnovationen der additiven Fertigung. Im Rahmen von Promotionen gehen die Partner der Fertigung von faserverstärkten Verbundwerkstoffen nach. (Bild: Patrick Langer / KIT)
Strategische Forschungskooperation: Im ARBURG Innovation Center am KIT arbeiten die ARBURG GmbH + Co KG und die Wissenschaftler/innen der Arbeitsgruppe Leichtbaufertigung des wbk Institut für Produktionstechnik am KIT an Verfahrensinnovationen der additiven Fertigung. Im Rahmen von Promotionen gehen die Partner der Fertigung von faserverstärkten Verbundwerkstoffen nach. (Bild: Patrick Langer / KIT)

3. Externe Hightech-Infrastruktur nutzen

Die Arbeit im Bereich Forschung und Entwicklung ist geprägt von wiederkehrenden Validierungen der Produktinnovationen und Testreihen, beispielsweise zu neuen Materialien oder Produktvarianten. Nötige Apparaturen für Test- und Prüfzwecke kommen jedoch nicht täglich zum Einsatz, sodass sich die investitionsreiche Anschaffung für Unternehmen nicht immer lohnt. Die apparative Ausstattung in Forschungseinrichtungen stellt hier eine praktikable Lösung dar, die Sie zu einem geringeren Kostenaufwand häufig nutzen können, statt sie selbst teuer anzuschaffen. Viele Institute stellen ihre Anlagen und Testeinrichtungen im Rahmen von Auftragsforschung und Forschungsdienstleistungen für Industrieunternehmen zur Verfügung. Nutzen Sie dieses Angebot und die damit verbundene Erfahrung der Forscher/innen.

4. Impulse durch neue Perspektiven erhalten

Im Lauf ihrer wissenschaftlichen Karriere eigenen sich Forscher/innen ein sehr breites Übersichtswissen sowie spezialisiertes Expertenwissen in ihrem Fachgebiet an. Von diesem umfassenden Know-how können Sie als Industriepartner profitieren. Der Blick von außen auf Ihre unternehmensinternen Fragestellungen stellt eine hochwertige, objektive Beratung dar. Darüber hinaus erhalten Sie über den persönlichen Austausch und das Netzwerk des wissenschaftlichen Kooperationspartners Zugang zur akademischen Community und weiteren Experten auf dem Forschungsgebiet.

5. Steuerliche Vorteile für F&E-Projekte

Zum 1. Januar 2020 wurde im Zusammenhang mit dem Forschungszulagengesetz eine steuerliche Forschungszulage eingeführt. Seitdem erhalten Unternehmen, die wissenschaftliche Einrichtungen in bilateralen Projekten beauftragen, bis zu 25 Prozent des Auftragsvolumens vom Bund erstattet. Unabhängig von der Gewinnsituation des Unternehmens kann die Zulage in Anspruch genommen werden – ein monetärer Anreiz, der die Kooperationsbereitschaft in Ihrem Unternehmen steigern könnte. Förderfähig sind grundsätzlich folgende drei Kategorien:

  • Grundlagenforschung
  • industrielle Forschung oder
  • experimentelle Entwicklung.

Gefördert werden F&E-Vorhaben, mit denen nach dem 31.12.2019 begonnen wurde. Das heißt, auch rückwirkend können Sie für Forschungskooperationen in 2020 eine Erstattung beantragen. Weitere Details zur Förderung finden Sie in den FAQ zur Forschungszulage des Bundesfinanzministeriums.

6. Forschungstrends mitgestalten

Die Vorteile von Forschungskooperationen liegen nicht nur auf Seiten der Industrie. Vielmehr ergeben sich aus den gemeinsamen Kooperationen Synergien für beide Seiten. Unternehmen liefern hier wertvolle Ideen und Anhaltspunkte für neue Inventionen und offene Fragestellungen im technologischen Bereich. Als Industriepartner fördern Sie damit indirekt die praxisnahe Weiterentwicklung von Forschungsschwerpunkten in der Wissenschaft.

Kooperation mit dem KIT starten?

Konnten wir Sie überzeugen, dass Forschungskooperationen einen Mehrwert für die unternehmerische Entwicklung sein können? Möchten Sie einen Kooperationspartner am KIT erschließen? Dann unterstützt Sie das Team vom Innovations- und Relationsmanagement am KIT gerne dabei, die passenden Wissensträger am KIT zu identifizieren und eine geeignete Kooperationsform zu finden.

In der Technologiebörse des KIT finden Sie konkrete Technologieangebote, für die das KIT bereits gezielt Kooperationspartner sucht. Darüber hinaus gibt es in allen Instituten des KIT mögliche Anknüpfungspunkte für eine Kooperation. Für Unternehmen, die erstmals mit dem KIT zusammenarbeiten oder ergänzende, neue Formen der Zusammenarbeit erschließen wollen, gibt es verschiedene Angebote und Instrumente. Wir helfen Ihnen gerne weiter! Oder lesen Sie sich mit unseren FAQs in die wichtigsten Fragen zur Technologieverwertung am KIT ein.

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Bilder v.o.n.u: KIT Amadeus Bramsiepe / KIT RCT Power GmbH Patrick Langer / KIT

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