Research to Business

Berufe im Technologietransfer: Relations Manager

Die Kommunikation mit Technologieunternehmen und letztendlich auch Akquisition von Entwicklungspartnern aus der Industrie ist unumgänglich beim Transfer von vielversprechenden Forschungsergebnissen in die industrielle Anwendung. Das KIT leistet mit dem KIT-Business-Club (KBC) einen proaktiven Beitrag zur Vernetzung von Industrie und Forschung im Bereich Innovation. Wir haben den Industry Relations Manager und Leiter des KIT-Business-Clubs, Dr. Markus Florian Bauer, zum Interview getroffen. Er erzählt, wie er die beiden Welten im Unternehmensnetzwerk zusammenbringt und was die Aufgabe als Relations Manager ausmacht.

Der Innovationstag NEULAND ist eine beliebte Plattform für Dr. Markus Bauer, um neue Kontakte zu knüpfen und bestehende Verbindungen aufzufrischen. (Bild: KIT)
Der Innovationstag NEULAND ist eine beliebte Plattform für Dr. Markus Bauer, um neue Kontakte zu knüpfen und bestehende Verbindungen aufzufrischen. (Bild: KIT)

Wie bist du zum Beruf als Relations Manager gekommen?

Markus Bauer: Wie viele Kolleginnen und Kollegen in unserer Abteilung bin ich ein Quereinsteiger. Der Beruf Industry Relations Manager ist kein klassischer Ausbildungsberuf, sondern eine Schnittstellentätigkeit mit ganz unterschiedlichen Facetten und Schlüsselkompetenzen. Daher könnte das Profil in anderen Organisationen stark variieren. Mein naturwissenschaftlicher Hintergrund – ich habe in den interdisziplinär denkenden Geowissenschaften studiert und promoviert – hilft mir definitiv beim Tagesgeschäft, also beim Vernetzen verschiedener Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft zu verschiedenen Themenkomplexen.

Der KIT-Business-Club wurde ab 2009 von der Abteilung Innovationsmanagement des KIT aufgebaut. Ich habe 2012 dort als Relations Manager angefangen und bin seit 2019 fachlicher Leiter des Netzwerks. Mit diesem Angebot für Unternehmen bieten wir eine personalisierte Anlaufstelle, die den Link zwischen Technologie und Wissenschaft stärkt. Mitgliedsunternehmen können sich über uns mit fachlichen Fragen an die Expertinnen und Experten aus dem KIT wenden, wobei wir als Service die Verbindungen passgenau herstellen.

Was gefällt dir an deinem Beruf?

„Auf jeden Fall die Vielseitigkeit. Es gibt nur wenig Routinen und das macht meinen Beruf auf Dauer interessant und abwechslungsreich. Ich werde immer wieder mit neuen, spannenden Technologiethemen konfrontiert und lerne dabei nie aus. Gerade das Treffen und der Austausch mit vielseitigen Menschen und Unternehmen macht das Arbeiten als Relations Manager interessant.“

Dr. Markus Florian Bauer

Welche Anforderungen stellt der Beruf? Was sollte man mitbringen?

Markus Bauer: Als „Beziehungsmanager“ sollte man definitiv kommunikationsstark und empathisch sein, sowie serviceorientiert denken und arbeiten können. Die Neugierde an verschiedenen Themen und Problemstellungen ist ein essentieller Punkt für diesen Job, da man sich immer weiterentwickeln muss. Koordinative Fähigkeiten helfen dabei, Verknüpfungen zwischen verschiedenen Bereichen und Aufträgen zu schaffen, da man so bessere Lösungen für den Auftraggeber finden kann. Das Präsentieren von Ergebnissen im Kontext ist für den Austausch, und um alle auf dem neusten Stand zu halten, auch sehr wichtig.

Am KIT agiert der BusinessClub als zentraler Ansprechpartner für Informationen und Kontakte in das gesamte KIT. Markus Bauer und sein Team nehmen dabei eine Mittlerrolle zwischen KIT und Industrie ein. (Bild: KIT)

Was genau beinhaltet dein Beruf als Relations Manager?

Markus Bauer: Was meinen Beruf definitiv von vielen anderen unterscheidet ist, dass die Tagesaufgaben sehr dynamisch und breit gestreut sind. So gehört es dazu, viele E-Mail-Anfragen zu beantworten, dazwischen gestreute Meetings mit vielen Themenwechseln wahrzunehmen. Die Bearbeitung von Einzelanfragen erstreckt sich meist nur über wenige Tage und beinhaltet oft mehrere Feedback-Schleifen zwischen Unternehmen und wissenschaftlichen Teams.

Zu den langfristigen Projekten gehören beispielsweise die Organisation von Themenveranstaltungen und die Erstellung sogenannter ‚Research Matching Reports‘ für unsere Mitgliedsunternehmen. Deren Vorbereitung macht einen wesentlichen Teil unserer Arbeit aus. Für die Reports tauschen wir uns zu Suchfeldern mit den Unternehmen aus, dann beginnt die Recherchephase für uns am KIT. Wir erstellen einen Report daraus und präsentieren diesen und das gesammelte Wissen den Firmenrepräsentanten, ggf. organisieren wir darauf aufbauende Meetings oder Besuche an den Instituten und Laboren des KIT. Der ganze Prozess erstreckt sich je nach Themenumfang über mehrere Monate.

Neben den individuellen Serviceangeboten wird beim KIT-Business-Club auch der Mitgliederaustausch gelebt. Bei Thementagen mit Fokus auf ausgewählte Technologiefelder kommen Forschergruppen und Unternehmensvertreter regelmäßig zusammen. (Bild: KIT)

Warum braucht das KIT eine/n Industry Relations Manager?

Markus Bauer: Der KIT-Business-Club sieht sich als Kontaktplattform und Serviceeinheit mit dem Ziel, eine langfristige und vertrauensvolle Kommunikation zwischen Unternehmen und dem KIT aufzubauen und auf diesem Weg Kooperationen zu initiieren. Als Industry Relations Manager und Leiter des KIT-Business-Clubs sorge ich mit meinem Team dafür, dass Firmen schnell und persönlich die richtige Anlaufstelle, neue Schnittstellen und Trends für die Zusammenarbeit finden. Angesichts der immer kürzeren Entwicklungszyklen und komplexer Produkte ist dies insbesondere für thematisch breit aufgestellte und innovative Unternehmen ein wichtiger Service, der über den Mitgliedsbeitrag finanziert wird. Umgekehrt bieten wir den Instituten und Forschenden des KIT über unser Netzwerk einen guten Zugang zur Wirtschaft. Eine direkte Möglichkeit, zu zukünftigen Trends und Fragestellungen in den Dialog zu treten.

 

Das Interview führte Dominic Mack.

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