Research to Business

Blind Date mit der Zukunft

Viele Fragen und noch mehr Lösungen: Der ICM bringt mit der InnovationChallenge 2023 wieder Wissenschaft und Wirtschaft zusammen. Beim Hackathon haben die Teams der Hochschulen ihre Lösungsansätze für die Problemstellungen baden-württembergischer Unternehmen vorgestellt. Ziel ist die schnelle und unkomplizierte Bildung von Forschungspartnerschaften mit Aussicht auf staatliche Förderung.

ICM-InnovationChallenge23: Prof. Thomas Hirth, Vizepräsident Transfer und Internationales des KIT, begrüßt die Teilnehmenden der InnovationChallenge. (Bild: Daryoush Djavadi / KIT)

Auf den Sturm folgt die Ruhe. Schlag 13 Uhr hätten Besucher am 16. Februar im zuvor belebten Treppenhaus des ZEISS Innovation Hubs @ KIT  eine Stecknadel fallen hören können. Anders als hinter den verschlossenen Türen der angrenzenden Besprechungszimmer. Nach der offiziellen Begrüßung durch Prof. Thomas Hirth, Vizepräsident für Transfer und Internationales des KIT, wurde dort beim Hackathon der InnovationChallenge Nachhaltige Produktion und Mobilität 2023 präsentiert, geredet, diskutiert und zugehört. Es ging um offene Fragen der teilnehmenden kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) und Start-ups auf dem Weg zu ressourceneffizienten, nachhaltigen Mobilitätslösungen und Produktionstechnologien. Mit dem Förderprogramm verknüpft der InnovationsCampus Mobilität der Zukunft (ICM)  die Unternehmenswelt mit der Forschungsinfrastruktur der Hochschulen in Baden-Württemberg. „Bei der InnovationChallenge werden nicht einfach nur Antworten auf die Forschungsfragen aus der Wirtschaft gesucht, sondern die Grundlagen für die Innovationen gelegt, die das Land für die Zukunft stärken sollen“, sagt Sandra Kauffmann-Weiß, Geschäftsführerin des ICM.

Zwölf Unternehmen konnten ihr Problem aus der Praxis in eine Challenge mit wissenschaftlicher Fragestellung übertragen. 10 Forschungsgruppen von drei Hochschulen haben in 19 Pitches versucht, die Firmen von ihren Ansätzen zu überzeugen. Was genau die Forschenden dabei präsentieren würden, wussten die Vertreterinnen und Vertreter der mittelständischen Unternehmen und Start-ups dabei nicht. Deshalb kam es bei den 45 Minuten dauernden Pitches nicht nur auf die passenden Antworten an, sondern auch auf ein gutes Zusammenspiel. Denn davon hängt ebenfalls ab, ob aus den Konzepten konkrete Forschungsprojekte werden, aus denen innovative Lösungen für die Praxis entstehen können.

Aus welchen Pitches sich eine weitere Zusammenarbeit entwickelt, entscheidet sich in den kommenden Wochen. Wenn ein Unternehmen von einem Ansatz überzeugt ist, kann es ein Konsortium mit dem Hochschulpartner bilden und mit einem gemeinsamen Antrag in das Bieterverfahren um eine staatliche Förderung einsteigen. In der ersten Runde müssen dabei mindestens 5.000 Euro geboten werden, die die Firmen zusätzlich zur Förderung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg  einbringen müssen. In den nächsten Runden können die Gebote gesteigert werden. Die Platzierung in der Förderrangliste hängt aber nicht nur vom Kapitaleinsatz ab, sondern auch von der Unternehmensgröße. Kleinere Unternehmen und Start-ups werden dabei bevorzugt. Was sich nach einem langwierigen Verfahren anhört, geht in der Realität schnell. Schon am 16. März sollen die Förderzusagen erteilt werden, damit im Mai die Arbeit an den Projekten beginnen kann. Deren Laufzeit ist auf 18 Monate begrenzet. Die Zukunft wartet nicht.

Unkompliziert, intensiv und praxisorientiert: Das sagen Unternehmen und Hochschulen über die InnovationChallenge

Andreas Wolf vom Automationsspezialisten robomotion  schätzt den Blick über den Tellerrand:

„Durch das Format bekommen kleinere und mittelständische Unternehmen eine schnelle Antwort auf ihre Fragestellung. Die offenere wissenschaftliche Herangehensweise der Hochschulteams gibt uns dazu noch Einblicke in mögliche Lösungen, die über die eigentliche Zielsetzung hinausgehen.“

Daniel Stelzer von OTEC  sieht in dem Format eine einzigartige Chance für Mittelständler:

„Bei der InnovationChallenge können wir den Hochschulen Aufgaben stellen, die wir kaum allein lösen können. Es gibt sonst nur wenige Programme, die mittelständischen Unternehmen einen so schnellen und unkomplizierten Zugang zu Forschungsprojekten ermöglichen.“

Die Umsetzung in der Praxis ist für Johannes Schubert vom Institut für Produktionstechnik (wbk)  am KIT ein wichtiger Aspekt:

„Die InnovationChallenge ist eine hervorragende Möglichkeit zum Transfer bisheriger Forschungsergebnisse in die Industrie und zur anwendungsorientierten Forschung. Die kurze Zeit von der Themenvorstellung bis zum Projektstart macht dieses Fördermedium sehr attraktiv. Wir freuen uns auf spannende Projekte mit neuen Partnern.“

Professor Robert Schulz vom Institut für Fördertechnik und Logistik (IFT)  an der Universität Stuttgart lobt die Intensität des Hackathons:

„Mir gefällt das schnelle Tempo der InnovationChallenge. Falls es zu einer Zusage kommt, vergehen vom Hackathon bis zum Beginn der Forschungsarbeit nur drei Monate. So bleibt man während des gesamten Prozesses gedanklich im Thema. Positiv überrascht bin auch von der Intensität der Pitches. Die Pitches dauern deutlich länger, als bei anderen Forschungsprojekten, wodurch mehr inhaltlicher Tiefgang und auch ein direktes Feedback möglich werden.“

Tassilo Arndt vom Institut für Produktionstechnik (wbk)  am KIT ist auf den weiteren Verlauf gespannt:

„Spannende Diskussionen zu relevanten und praxisnahen Forschungsthemen – der Hackathon hat dazu die passenden Rahmenbedingungen geboten. Der Ausgang des Bieterverfahrens wird jetzt nochmal spannend!“

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