Research to Business

Berufe im Technologietransfer: Technische Redakteur/in

Für den Transfer von Forschungsergebnissen ist es notwendig, die wertvollen Ergebnisse an potenzielle Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft zu kommunizieren. Im Innovations- und Relationsmanagement am KIT nimmt sich das Team Technologiemarketing dieser Aufgabe an. Karola Janz arbeitet im Team als Technische Redakteurin und berichtet in der Reihe Berufe im Technologietransfer, was ihre Arbeit ausmacht.

Der Job als technische Redakteurin beschränkt sich nicht nur auf Schreibtischarbeit. Zum Aufgabenspektrum zählen auch die Planung, Umsetzung und Beteiligung an technikorientierten Veranstaltung, wie z.B. RESEARCH TO BUSINESS live. (Bild: KIT)
Der Job als technische Redakteurin beschränkt sich nicht nur auf Schreibtischarbeit. Zum Aufgabenspektrum zählen auch die Planung, Umsetzung und Beteiligung an technikorientierten Veranstaltung, wie z.B. RESEARCH TO BUSINESS live. (Bild: KIT)

Wie wird man Technische Redakteurin? Wie bist du zu deinem Beruf gekommen?

Karola Janz: Wenn man sich für Sprache, Medien und Gestaltung interessiert und sich nicht vor komplexen Themen scheut, ist man im Bereich Technikredaktion bestens aufgehoben. Der Bedarf an Kommunikatoren speziell für technische Produkte und Themen wurde auch von Bildungseinrichtungen erkannt, deshalb wird Technische Redaktion bzw. Kommunikation an ein paar Hochschulen gelehrt. Das Studium ist eine Mischung aus Sprach- und Naturwissenschaften, Informationstechnik und Medienmanagement. Als „Allrounder“ hat man so viele Einstiegsmöglichkeiten in der Kommunikationsbranche, wie das Technologiemarketing. Aber auch als Journalist im klassischen Sinn oder aus dem Bereich Wissenschaftskommunikation kann man sich als technischer Redakteur positionieren, sofern die Technikaffinität gegeben ist.

Ich habe mich bewusst für das Studium entschieden, da es ein breites Kompetenzprofil vermittelt und viele Entwicklungsmöglichkeiten im Berufsleben bietet. Im Kern geht es immer darum, Informationen zu Produkten, Verfahren und Dienstleistungen zielgruppengerecht und verständlich zu vermitteln. Dafür gilt es, die geeigneten Medien und Kanäle mit den relevanten Inhalten zu bespielen. Im Unterschied zu einem Technologieunternehmen habe ich am KIT keinen Fokus auf ein Produkt oder eine Produktpalette, sondern kommuniziere über ganz verschiedene technischen Lösungen der wissenschaftlichen Beschäftigten.

 

Warum hast du dich für einen Beruf im Technologietransfer entschieden?

Karola Janz: Technologietransfer ist geprägt von Inventionen, guten Ideen und Menschen mit Visionen, die am Fortschritt für uns alle arbeiten. Als Redakteurin und als Teil des gesamten Teams im Technologietransfer bin ich nah an wichtigen Meilensteinen im Entwicklungsverlauf dran und kann so Erfolgsgeschichten schreiben.

„Es gibt nicht viele Positionen, in denen man die Anfänge der Innovation so nah mitverfolgen kann. Das macht für mich die Magie des Bereichs aus. Die Kreativität und Lösungsorientierung, die die entwickelnden Wissenschaftler ausmacht, motivieren mich selbst im Arbeitsalltag.“

Karola Janz

RESEARCH TO BUSINESS als Plattform für die Technologieverwertung liegt im Verantwortungsbereich von Karola Janz. Für die Zielgruppe Wirtschaft werden konkrete Technologieangebote und Erfolgsgeschichten in gedruckten und digitalen Medien wirkungsvoll aufbereitet. (Bild: Magali Hauser / KIT)

Welche Anforderungen stellt der Beruf? Was sollte man mitbringen?

Karola Janz: Jobs im der Kommunikationsbranche gibt es viele. Ich denke, dass für einen Technikredakteur grundsätzlich ähnliche Anforderungen gelten: Stilsichere Schreibe, ein Blick fürs Detail, Organisationstalent, Kreativität sowie Tool-Kenntnisse für Desktop-Publishing und digitale Medien. Die Kommunikation für erklärungsbedürftige Themen setzt darüber hinaus ein technisches Grundverständnis oder zumindest eine Neugier voraus, auch komplexe Themen zu ergründen. Da viele Projekte und Kampagnen parallel laufen, ist Koordinationsstärke und strukturiertes Arbeiten von Vorteil. Dabei sollte man unvorhergesehenen Situationen, neuen Ideen und unterschiedlichsten Charakteren immer offen entgegentreten. Der persönliche Kontakt zu Forschenden und Industrievertretern einerseits und die Zusammenarbeit mit Dienstleitern andererseits erfordern Eigeninitiative und ein professionelles Auftreten.

 

Wie sieht ein typischer Tag für dich aus?

Karola Janz: Nicht jeder Tag ist gleich, aber es gibt wiederkehrende Abläufe und Aufgaben. Die redaktionelle Arbeit nimmt dabei einen großen Teil der Zeit ein: Themenplanung, Recherchen und Interviews, auf deren Basis die Inhalte zu „Papier“ gebracht werden. Das beinhaltet Abstimmungs- und Freigabeschleifen mit unterschiedlichen Personengruppen. Wir agieren im Team gegenseitig auch als Lektoren und Qualitätssicherer. Am Ende werden alle Informationen grafisch und medial aufbereitet, für ganz vielfältige Kanäle: von Printprodukten über Onlinemedien und Social Media bis hin zu Eventformaten. Neben den operativen Aufgaben steht immer wieder auch die Konzeptarbeit auf dem Plan, um Instrumente und Marketingstrategien zu hinterfragen und fortlaufend weiterzuentwickeln.

 

Warum braucht das KIT technische Redakteure?

Karola Janz: Am KIT arbeiten über 5.000 Forscherinnen und Forscher an Problemstellungen, die die Gesellschaft aber auch die Wirtschaft umtreiben. Hier entstehen anwendbare Lösungen aus der Forschung. Oftmals verbirgt sich hinter einem „Problemlöser“ eine komplexe Technik. In Hinblick auf den Technologietransfer ist es besonders wichtig, die Zielgruppe, genauer gesagt potenzielle Verwertungspartner, abzuholen. Hier ist die Herausforderung, die Technik und den Mehrwert eingängig und verständlich zu kommunizieren. Dieser Spezialaufgabe mit der Zielgruppe Wirtschaft widmen wir uns im Technologiemarketing. Mit unseren Kampagnen schaffen wir Öffentlichkeit für die anwendungsnahen Forschungsergebnisse und bauen eine Brücke zur Industrie. Damit unterstützen wir die wissenschaftlichen Beschäftigten sehr praktisch und arbeiten gemeinsam mit ihnen an einem Ziel.

Im Umfeld einer Wissenschaftseinrichtung gibt es als technische Redakteurin immer neue Themen und Technologien zu entdecken. (Bild: Magali Hauser / KIT)
Im Umfeld einer Wissenschaftseinrichtung gibt es als technische Redakteurin immer neue Themen und Technologien zu entdecken. (Bild: Magali Hauser / KIT)

Was gefällt dir an deinem Beruf?

Karola Janz: Mich begeistert die Vielfalt auf allen Ebenen: ganz unterschiedliche Menschen, die Themenvielfalt und die Facetten der Technikredaktion. Kommunikation steht nicht still und die Gewohnheiten der Mediennutzung ändern sich stetig, dadurch bleibt auch der eigene Tätigkeitsbereich im Bewegung. Außerdem bin ich immer wieder fasziniert, wie leidenschaftlich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am KIT in ihrem Fachgebiet arbeiten und was daraus für tolle Entwicklungen entstehen! Ich lerne mit jedem Thema auch dazu und kann so meinen Horizont erweitern.

 

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