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Fälschungssicherer Bio-Tag gegen Produktpiraterie

Mit der enzymbasierten Kennzeichnungstechnologie des KIT können Unternehmen sicherstellen, dass die Echtheit ihrer Produkte zweifelsfrei nachweisbar ist und sich so vor Plagiaten schützen.

Der Bio-Tag im Einsatz bei einem Hersteller von Implantaten: Die Originalitätsprüfung eines Titan-Knieimplantats erfolgt mit dem individuellen Substrat des Bio-Tags. Die Farbreaktion beim Original ist mit bloßem Auge sichtbar. Neben Implantaten, Stents, Herzklappen etc. im Medizinbereich kann der Bio-Tag z.B. zur Originalitätsprüfung von hochpreisigen Lebensmitteln, Kosmetika, Biopharmaka bis hin zu ausgewählten Produkten der Fertigungsindustrie eingesetzt werden. (Bild: Patrizia Gartner / KIT)

Gefälschte Waren verursachen jährlich immense Verluste und gefährden Verbraucher, z.B. durch minderwertige Materialien. In Bereichen wie Medizintechnik, Pharmazeutik, Lebensmitteln und Luxusgütern ist es entscheidend, die Echtheit und Qualität von Produkten lückenlos zu gewährleisten.

Stand der Technik

Bekannte Methoden wie Barcodes oder Hologramme sind oft unzureichend, da sie leicht entfernt oder nachgeahmt werden können. Anspruchsvollere biobasierte Kennzeichnungstechnologien wie produktspezifische Enzyme oder DNA-Marker, die die Fälschungssicherheit erhöhen sollen, erfüllen häufig nicht alle relevanten Kriterien: Effektive Kennzeichnungen zur Originalitätsprüfung müssen komplex, fälschungssicher und fest mit dem Produkt verbunden sein. Idealerweise sollten sie zudem unsichtbar, ungiftig und ohne kostspielige Technik überprüfbar sein.

Technologie

Forschenden am wbk Institut für Produktionstechnik und am Institut für Bio- und Lebensmitteltechnik (MAB-BLT) des KIT ist es gelungen, einen enzymbasierten Authentifizierungsschutz mit sehr hoher Fälschungssicherheit herzustellen, der „Bio-Tag“. Er ist flexibel und für verschiedene Materialien von Feststoffen bis Flüssigkeiten anwendbar. Der Bio-Tag besteht aus einem Enzym, das untrennbar auf einem Produkt angebracht ist. Da die Enzyme über einen Linker, also ein bifunktionelles Molekül, fest und kovalent an das Produkt gebunden sind, kann der Tag nicht zerstörungsfrei entfernt werden. Um die Echtheit zu überprüfen, trägt die prüfende Person eine spezielle Flüssigkeit (Substrat) auf das Produkt auf. Beim Originalprodukt tritt eine sichtbare Farbveränderung ein; bei Fälschungen bleibt der Tag ohne optisches Signal unverändert. Je nach Produkt kann entweder das Enzym oder das Substrat als Tag fungieren, auch für Anwendungen bei höheren Temperaturen.

Vorteile

Der Bio-Tag bietet extrem hohe Fälschungssicherheit, da das Enzym nicht einfach analysiert werden kann. Mehrere Enzyme und Substrate können kombiniert werden, was die Reproduzierbarkeit erschwert. Der Tag hält mechanischen Belastungen stand und ist temperaturbeständig. Zudem lässt sich die Echtheit einfach mit bloßem Auge oder mittels Smartphone-App überprüfen, ganz ohne teure Spezialgeräte.

Optionen für Unternehmen

Das KIT sucht Anwendungspartner aus der Industrie, welche die Technologie an ihren Produkten testen möchten.

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Ihr Ansprechpartner für dieses Angebot

Jan-Niklas Blötz
Innovationsmanager Neue Materialien, Klima und Umwelt
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Innovations- und Relationsmanagement (IRM)
Telefon: +49 721 608-26107
E-Mail: jan-niklas.bloetz@kit.edu
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