Notbremsassistent für Fahrzeuge und Maschinen
Um Verkehrsteilnehmer oder Maschinenbediener zu schützen, gewinnen aktive Sicherheitselemente wie Notbremsassistenten heutzutage immer mehr an Bedeutung. Einen hohen Stellenwert haben die Sicherheitssysteme vor allem für autonome Fahrzeuge.
Stand der Technik
Notbremsassistenten greifen dabei meist durch eine voreingestellte und nicht beeinflussbare Bremsung, oftmals sogar eine Maximalbremsung, ein. Ausgelöst wird die Notbremsung entweder nach einem Ausfall der Energieversorgung oder über ein Steuergerät, das auf die alarmierenden Daten von Kameras und Radarsensoren reagiert. Das rapide Abbremsen führt jedoch häufig zu Folgeunfällen wie Auffahren oder Halten an ungünstigen Plätzen, wie z.B. Bahnübergängen.
Technologie
Wissenschaftler am Institut für Fahrzeugsystemtechnik (FAST) des KIT haben ein Notaktivierungssystem für einstellbare Voll- und Teillastbremsungen entwickelt, bei dem die Bremskraft bis unmittelbar vor der Notbremsung an einen jeweils vorliegenden Betriebszustand anpassbar ist. Des Weiteren kann der Fahrer auch während der Notbremsung eingreifen. Das System besteht aus einer hydraulischen Druckquelle, einem Hydraulikzylinder sowie einer mit Sensorik versehenen Verstellaktorik für den Zylinder. Der Hydraulikzylinder ist auf der Kolbenstange zwischen Bremskraftverstärker und Hauptbremszylinder angeordnet. Nur bei Auslösung einer Notbremsung überträgt der Zylinder über die Kolbenstange eine axiale Stellkraft auf den Hauptbremszylinder. Erkennt die Sensorik des Notaktivierungssystems Systemausfälle wie einen Stromausfall, werden die Anpassungsmöglichkeiten von ihr unterbrochen und eine Notbremsung mit voreingestellter Charakteristik eingeleitet.
Vorteile
Das Notaktivierungssystem garantiert die Einleitung einer Notbremsung, wobei der Fahrer nach wie vor regulär und hauptverantwortlich mithilfe der Betriebsbremse in den Bremsvorgang eingreifen kann. Dadurch können Folgeunfälle vermieden und die Sicherheit erhöht werden. Außerdem kann das Notbremssystem mit einer entsprechenden Adaptierung bei allen Arten von Fahrzeugen oder Maschinen nachgerüstet werden.
Optionen für Unternehmen
Am Institut wurde bereits ein Prototyp des Notbremsassistenten für das autonome Fahren getestet. Das KIT sucht Partner zur praxisnahen Weiterentwicklung oder zur Initialisierung eines Kooperationsprojekts.
Ihr Ansprechpartner für dieses Angebot
Innovationsmanagerin Mobilität und Information Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Innovations- und Relationsmanagement (IRM) Telefon: +49 721 608-28460
E-Mail: birgit.schulze@kit.edu