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Berufe im Technologietransfer: Social Media Manager/in

Ein Teilbereich der Kommunikation, der immer mehr Relevanz gewinnt, ist Social Media. Auch das KIT ist im digitalen Diskurs rege beteiligt. Der Technologietransfer nutzt den Austausch über das Web 4.0, um potenzielle Partner, Interne und Externe über die neusten Technologieangebote zu informieren. Mit dem Verbreiten des technologiegeprägten Contents wird Reichweite erzeugt, die zu Kooperationen mit Industriepartnern führen kann. Als Social Media Managerin übernimmt Vanessa Heinz diese wichtige Aufgabe im Technologiemarketing am KIT. Sie gibt uns im heutigen Interview Aufschluss über die Herausforderungen und Anforderungen ihres Jobs.

Vanessa Heinz (fünfte von links) begleitet in ihrem Job auch Live-Veranstaltungen und macht sie so via Social Media für eine breite Öffentlichkeit sichtbar, hier z.B. der Innovationstag NEULAND 2021. (Bild: Magali Hauser / KIT)
Im Interview erzählt Vanessa Heinz von ihrem Alltag als Social Media Managerin im Technologietransfer am KIT. Sie gibt wertvolle Einblicke, was bei der Kommunikation im Internet zu beachten ist. (Bild: Privat)

Wie wird man Social Media Managerin? Wie bist du zu diesem Beruf gekommen?

Vanessa Heinz: Die Leidenschaft für die Medienarbeit kam bei mir schon sehr früh auf. Ich habe daher Publizistik in Mainz an der Johannes Gutenberg-Universität studiert. Während dem Studium habe ich mich fachlich an Tätigkeiten in der Wirtschaft orientiert. Als ich dann auf den Job beim Technologiemarketing am KIT aufmerksam geworden bin, war ich direkt interessiert und habe mich um die Stelle beworben. Seit 2021 betreue ich nun die Social-Media-Kanäle für das Technologiemarketing und insbesondere für die Technologieverwertung.

 

Warum hast du dich für einen Beruf im Technologietransfer entschieden?

Vanessa Heinz: Es war keine bewusste Entscheidung, sondern eher dem Zufall geschuldet. Ich habe zuvor in einem klassischen Wirtschaftsunternehmen gearbeitet. Ich hatte den Technologietransfer als mögliches Arbeitsfeld gar nicht bewusst auf dem Radar. Als ich die Stellenausschreibung entdeckt habe, weckte die Schnittstelle Wirtschaft – Wissenschaft jedoch große Neugier bei mir.

Obwohl die Aufgaben und Tätigkeiten ähnlich sind, gibt es Unterschiede bei der Arbeit im Transfer. Es unterscheiden sich grundlegende Dinge, wie zum Beispiel, dass man andere Ansprechpersonen hat als in der B2C-Kommunikation. Während ein reines Wirtschaftsunternehmen größtenteils umsatzgesteuert ist, gibt es im Technologietransfer einen anderen Blickwinkel auf die Geschäftswelt. Am KIT wird nicht nur die reine Vermarktung betrachtet, sondern auch der technologische Fortschritt und dessen Relevanz für die Gesellschaft ist wichtig. Generierung von neuem Wissen, Problemlösung und Weiterentwicklung stehen am KIT vor der Gewinnerzielung.

 

Welche Anforderungen stellt der Beruf? Was sollte man mitbringen?

Vanessa Heinz: Für den Beruf braucht es ausgebildete Medienkompetenzen, also sich entweder viel mit Social Media zu beschäftigen, oder zumindest die Begeisterung der zu bewerbenden Themen nach außen vermitteln zu können. Das Wichtigste ist dabei, anpassungsfähig und dynamisch wie die Social-Media-Welt zu sein. Die Interessen der Konsumierenden, darunter Stakeholder, schwanken schnell und die Informationsflut muss verarbeitet und „portioniert“ werden.

Als Social-Media-Experte brauche ich ein gutes Reaktionsvermögen, zum Beispiel im Filtern von Inhalten oder beim Beantworten von Kommentaren. Der Content muss gut organisiert und anpassungsfähig gestaltet werden. Es geht vor allem darum, in den direkten Kontakt mit Menschen zu treten. Hier ist es wichtig, mit positivem und negativem Feedback umgehen zu können. Das verlangt einem beim Umsetzen von Content sehr viel Feingefühl und Zeitgeist ab.

Nach dem Modell des „Gatekeeping“, also dem selektiven Prozess der Veröffentlichung nach Relevanz für die Konsumenten, sind wir darauf bedacht, einheitlich als KIT aufzutreten und die erste Ansprechstelle für Technologie-Interessierte aus Industrie und Gesellschaft zu sein.

Wie sieht ein typischer Tag für dich aus?

Vanessa Heinz: Generell ist die Arbeit im Social-Media-Bereich sehr unvorhersehbar. Einen typischen Tag von mir könnte man grob so zusammenfassen: Zuerst das Konsultieren des internen Redaktionsplans, das Planen von Posts – nach Relevanz des aktuellen Tages, das Redigieren von aktuellen Themen und die Zuordnung von Aktionen nach bspw. den effektivsten Uhrzeiten. Dazu kommt, dass ich mich sehr viel mit anderen Leuten aus der eigenen sowie den benachbarten Abteilungen austausche, da ich Themen, die sich zur Publikation eignen, meist nicht selbst generiere. Ich benötige nähere Informationen über bspw. die intendierte Botschaft sowie Fotos und Verlinkungen von anderen als grobe Eckdaten.

Es gehört auch dazu, jeden Tag unsere Newsfeeds der Plattformen zu durchforsten: Inhalte von Partnern zu reposten, zu liken und in interpersonellen Austausch zu treten. Das zählt zum Community Management, was ebenfalls integraler Teil meiner Tätigkeit ist. Natürlich spielt Erfolgskontrolle auch in den sozialen Medien eine große Rolle. Der Erfolg unserer Maßnahmen wird regelmäßig überwacht. Dies geschieht in einem monatlichen Kennzahlenreport, der im Team diskutiert wird. Diese Kennzahlen geben uns wertvolles Feedback zur Effektivität unserer Social-Media-Kommunikation.

Grundsätzlich muss ich noch erwähnen, dass ich nicht zu 100 Prozent Social Media Managerin bin. Ich bin auch in andere Projekte und redaktionelle Aufgaben im Technologiemarketing involviert. Ich kümmere mich intensiv um unsere Videoproduktionen oder schreibe Beiträge für unsere Magazine und Blogs. Auch bei Qualitätssicherung und Lektorat helfe ich regelmäßig aus.

Über soziale Kanäle, wie Twitter, werden Erfindungen und Know-how der Forschenden des KIT regelmäßig präsentiert. Ziel ist es, über die Medienreichweite potenzielle Kooperationspartner zur Weiterentwicklung der Technologien zu erreichen.(Bild: KIT)

Warum braucht das KIT Social Media Manager?

Vanessa Heinz: Die Kommunikationsarbeit hat sich sehr stark gewendet. Es ist nicht mehr möglich, sich Social Media zu entziehen – zumindest wenn die Reichweite ein Kriterium ist. Das KIT als große Forschungsuniversität steht unzähligen Stakeholdern gegenüber. Es ist ein Balanceakt, mit allen zielgerichtet zu kommunizieren und sie für die unterschiedlichen Themen am KIT zu begeistern.

Im Technologietransfer zielen wir auf eine Nische dieser breitgefächerten Zielgruppen ab. Diese müssen wir gezielt ansprechen und für unsere Angebote im Transfer gewinnen. Extern gibt es viele Stakeholder wie die Gesellschaft, interessierte Unternehmen, aber auch Mitarbeitende und Forschende, die für unsere Zusammenarbeit relevant werden. Man muss also gut überlegen, welche Themen bei den Zielpersonen ankommen. Desto relevanter und interaktiver das Postingverhalten ist, desto eher wird man in den Kanälen wahrgenommen. Wir wollen genau die Leute erreichen, die wir selbst als unsere Zielgruppe bestimmt haben, das wird oft unterschätzt.

 

Was gefällt dir an deinem Beruf?

Vanessa Heinz: Mir gefällt an meiner Arbeit am KIT, dass mein Beruf sehr abwechslungsreich ist. Es ist sozusagen eine tägliche Überraschung, mit welchen Themen ich mich befasse. Ich sortiere viele neue Informationen und bleibe am Puls der Zeit. Über positive Rückmeldung zu meinen Posts freue ich mich auch immer. Wir erreichen die Personen, die auch am Thema Transfer interessiert sind; das bringt uns voran. Ich habe früh gemerkt, dass ich mich fürs Schreiben interessiere und kann das im Job anwenden. Meine Herausforderung ist immer, Informationen möglichst kurz und prägnant zu vermitteln, weil Plattformen wie Twitter nur eine begrenzte Zeichenzahl zulassen.

„Technische Informationen für die Allgemeinheit auf das Wichtigste und dennoch ansprechend herunterzubrechen, ist meine tägliche Challenge. Dabei komme ich jeden Tag mit neuen, spannenden Themen in Kontakt, was meinen Job sehr abwechslungsreich macht.“

Vanessa Heinz

Folgt uns gerne auf unseren Kanälen. Da wir seit dem letzten Jahr auch immer öfter mit Videos arbeiten, haben wir seit kurzem auch einen Youtube-Kanal. Folgt uns, abonniert unsere Kanäle oder verlinkt uns gerne. Wir treten gerne mit euch in den Austausch über wissenschaftliche Themen und rund um den Technologietransfer am KIT.

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